Jugendlichen der Triestersiedlung eine Stimme verleihen
Ein Soziokulturelles Projekt im öffentlichen Raum
Projektkonzept und – Durchführung: Frau Gudrun Kosmajer
Projektdauer: Juni bis September 2010
KURZBERICHT
Vorgeschichte:
Ende Februar 2010 eröffnete der Verein ILLUSIONS für alle BewohnerInnen rund um die Triesterstraße das inzwischen gut bekannte Stadtteilzentrum. Besucht und genutzt wurde die Einrichtung zu Beginn vor allem von Frauen. Jugendlich kamen nur sporadisch „auf Besuch“. Nach einigen Wochen war aber klar, dass viele Konflikte mit Jugendlichen in der Siedlung auf Grund nicht vorhandener Freizeit- und Raumangebote entstanden bzw. immer wieder kehren (werden). Als erster Schritt, die Anliegen bzw. Bedürfnisse der Jugendlichen für die „Öffentlichkeit“ wahrnehmbar zu machen, wurde von Juni bis September 2010 das Projekt LEBENS.WERT. durchgeführt.
Während der Sommermonate (26.7. bis 9.8.) hat Frau Kosmajer mit unterschiedlichen Gruppen von Jugendlichen in der Triester Siedlung Kontakt aufgenommen. In der ersten Phase des Projekts war Frau Kosmajer in der Siedlung (in den Höfen, in diversen Lokalen, in Parks, etc.) unterwegs und hat Kontakt zu drei Gruppen von Jugendlichen aufgebaut.
Als nächster Schritt wurde von den Jugendlichen ein Interview – Leitfaden entwickelt mit dem Ziel, Erwachsene zum Leben in der Triester Siedlung zu befragen. Beabsichtigt wurde, Anlässe zur Kommunikation zwischen Jugendlichen und Erwachsenen zu schaffen, Dialoge und gegenseitiges Verständnis bzw. Toleranz zu fördern. Im Rahmen dieser Projektphase wurde auch der Kontakt zum Stadtteilzentrum (Nutzung des Raumes) intensiver. Es war auch möglich mit einem Vertreter der zuständigen Wachstube ein „Interview“ – Gespräch zu führen – eine neue, spannende und positive Erfahrung für die beteiligten Jugendlichen!
Als dritter Schritt war die Gestaltung bzw. „Produktion“ einer „Präsentation“ im öffentlichen Raum (Schlossar Park) geplant. Zu unterschiedlichen Themen wie Wohnen, Arbeit, Freizeit, usw. sollten Meinungen, Erfahrungen, Wünsche kreativ dargestellt werden.
Verschiedene Faktoren haben die letzte Phase des Projekts nachteilig beeinträchtigt, so dass es nicht zum geplanten Abschluss kam. Ein maßgeblicher Faktor war das Wetter – der Sommer war ziemlich verregnet und kontinuierlich nutzbare Räume standen nicht zur Verfügung. Zusätzlich kam es zu einem Konflikt zwischen den Jugendlichen und den Besitzern eines Lokals, das eines der wichtigsten Treffpunkte war. Zuletzt hatte auch die Gruppe interne Konflikte, die höhere Priorität hatten als die Beteiligung am Projekt.
Resümee:
Trotz der widrigen Umstände hat das Projekt einige positive Entwicklungen für die Jugendlichen bewirkt:
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Als erste Maßnahme wurde vom Stadtteilzentrum die Turnhalle in der VS Triester gemietet, um regelmäßig mit Jugendlichen Ball spielen zu können. Daraus entstand das Fußball – Team „TRIESTER BOMBERS“
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Als weiteres Angebot ist seit ca. einem Jahr am Mittwoch ab 17 Uhr nur für die Jugendlichen geöffnet. Dieser Jugendtag wird solange durchgeführt, bis für die Jugendlichen eigene Räume in der Siedlung zur Verfügung stehen.
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Seit Herbst bemüht sich eine Initiative (Jugendliche und junge Erwachsene aus der Siedlung), die seit Februar 2012 auch auf Facebook vertreten ist, um Räume für eine Jugend- und Kulturwerkstatt in der ehemaligen Tagger – Fabrik. Die Aktion ProTAGGA plant diverse kulturelle Veranstaltungen (siehe auch facebook)